Studie bestätigt, dass GLP-1-Medikamente nicht mit Suizidalität in Verbindung stehen

Obwohl die aktuellen Daten keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von GLP-1-Medikamenten und Suizidalität belegen, beobachten die Zulassungsbehörden die Ergebnisse weiterhin.

Studie bestätigt, dass GLP-1-Medikamente nicht mit Suizidalität in Verbindung stehen featured image

Mit dem dramatischen Anstieg der Popularität von GLP-1-Medikamenten in den letzten Jahren wurden Bedenken über mögliche Risiken geäußert. Insbesondere wollten die Forscher untersuchen, ob die Medikamente gegen Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit die Suizidalität beeinflussen. Eine aktuelle Studie teilt ihre Erkenntnisse.

Kein Zusammenhang mit Suizidalität

Eine in The BMJ veröffentlichte Studie analysierte Daten aus dem UK Clinical Practice Research Datalink. Die Forscher verglichen insbesondere die Selbstmordrate bei GLP-1 RA-Benutzern und solchen, die andere Diabetesmedikamente wie DPP-4-Hemmer oder SGLT2-Hemmer einnehmen.

Die Studie umfasste insbesondere vier Gruppen von Patienten ab 18 Jahren, die wegen Typ-2-Diabetes behandelt werden. Die erste Gruppe umfasste 36.082 Patienten, die zwischen 2007 und 2020 GLP-1-Medikamente und 234.038 Patienten, die DPP-4 erhalten. Die zweite Gruppe umfasste 32.336 Patienten, die zwischen 2013 und 2020 GLP-1-Medikamente und 96.212 Patienten, die SGLT-2-Hemmer einnehmen.

Suizidalität wurde definiert als ein „Kompositum aus Selbstmordgedanken, Selbstverletzungen und Tod durch Selbstmord“. Die Ergebnisse zeigten, dass es unter GLP-1-Konsumenten keinen signifikanten Anstieg von Selbstmordgedanken oder -verhaltensweisen gab.

Dr. Samantha B. Shapiro, die Leiterin der Studie, betonte, wie wichtig die Kontrolle von Störfaktoren ist. Viele GLP-1-Anwender haben auch mit Fettleibigkeit oder Depressionen zu kämpfen, die unabhängig voneinander das Selbstmordrisiko erhöhen können. Nach Bereinigung dieser Faktoren gab es jedoch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko.

„…zumindest in den Bevölkerungsgruppen, die GLP-1 RAs für Diabetes verwenden, denke ich, dass die Kliniker relativ sicher sein können, dass diese Medikamente psychiatrisch sicher sind“, sagte Shapiro.

Regulatorische Überprüfungen und andere Studien

Die Aufsichtsbehörden haben sich aktiv mit diesen Bedenken auseinandergesetzt. Insbesondere die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat Berichte über Selbstmordgedanken bei GLP-1-Anwendern untersucht. Ihre Untersuchung hat jedoch keinen kausalen Zusammenhang ergeben.

Auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat Sicherheitsprüfungen durchgeführt. Ihre Ergebnisse stimmen mit denen der FDA überein. Sie zeigen keine signifikanten Hinweise darauf, dass GLP-1 RAs zu Suizidalität beitragen. Folglich werden diese Medikamente weiterhin für die Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit empfohlen.

Einige frühere Studien schlugen Alarm wegen psychiatrischer Risiken im Zusammenhang mit GLP-1-Medikamenten. Die Forscher stellten Fälle von Depressionen, Angstzuständen und Selbstmordgedanken bei den Anwendern fest. Vielen dieser Studien mangelte es jedoch an angemessenen Kontrollen und es konnte kein direkter Kausalzusammenhang hergestellt werden.

„Alle diese Studien hatten ihre eigenen Stärken, aber auch ihre eigenen Unzulänglichkeiten“, sagte Shapiro gegenüber TCTMD, einer Online-Ressource für Forschung und Praxis im Bereich der interventionellen Kardiologie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die neueste Studie trägt zur Klärung dieser Debatte bei. Durch die Verwendung realer Daten und die Bereinigung um psychische Erkrankungen liefert sie eine zuverlässigere Analyse. Dennoch betonen die Forscher die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung.

Ausblick auf GLP-1s und Suizidalität

Mediziner begrüßen die neuen Erkenntnisse, mahnen aber zu weiterer Wachsamkeit. Die Patienten sollten auch alle Veränderungen ihrer psychischen Gesundheit während der Einnahme dieser Medikamente mitteilen. Regelmäßige Kontrollbesuche beim Arzt können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Wie bei jedem Medikament ist eine individuelle Behandlung unerlässlich.

Die neuesten Forschungsergebnisse sind eine beruhigende Nachricht für Millionen von Anwendern von GLP-1 RA-Medikamenten. Trotz früherer Bedenken gibt es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen diesen Medikamenten und Suizidalität. Die Zulassungsbehörden überwachen weiterhin die Sicherheit, aber die aktuellen Daten sprechen für die weitere Verwendung dieser Medikamente. Da sich die Forschung weiterentwickelt, werden die Gesundheitsdienstleister weiterhin wachsam sein, um das Wohlbefinden der Patienten zu gewährleisten.